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Hunde können menschlichen Blicken folgen

Hinzugefügt von Redaktion TierarztBLOG am 29. September 2015 – 09:15One Comment

Hunde sind dafür bekannt, dass sie die Körpersprache der Menschen gut verstehen. Dass sie aber auch menschlichen Blicken in die Weite folgen können, wurde nun erstmals wissenschaftlich bewiesen.

VerhaltensforscherInnen vom Messerli Forschungsinstitut testeten 145 Border Collies im Clever Dog Lab an der Vetmeduni Vienna. Sie zeigten, dass Hunde – unabhängig von ihrem Alter – dem menschlichen Blick zu einer Tür folgten.

Nur jene Hunde, die zuvor darauf trainiert wurden, direkten Blickkontakt mit Menschen herzustellen, schnitten im Test schlechter ab. Die Ergebnisse wurden im Fachjournal Animal Behaviour veröffentlicht.

Dem Blick einer Person in die Ferne zu folgen, ist Teil menschlicher Kommunikation und ein wichtiger Aspekt des sozialen Lebens, denn es erleichtert den Informationsaustausch und das Verhalten des Anderen vorherzusagen. Im Tierreich hat man diese Fähigkeit bisher bei Primaten, domestizierten Ziegen, einigen Vogelarten, Delfinen, Pelzrobben, Köhlerschildkröten und Wölfen nachgewiesen. Bei Hunden schien diese Fähigkeit bis vor kurzem jedoch ein Spezialfall zu sein. Hunde können zwar aufgrund menschlicher Blicke, verstecktes Futter oder Spielzeug finden. Dass sie Blicken auch in die Ferne folgen können, konnte bisher nicht nachgewiesen werden.

Lisa Wallis und ihre KollegInnen vom Messerli Forschungsinstitut an der Vetmeduni Vienna haben nun untersucht, ob Hunde diese Fähigkeit tatsächlich nicht besitzen oder ob andere Faktoren diese Fähigkeit beeinflussen.

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Hunde jeder Altergruppe sind in der Lage menschlichen Blicken zu folgen
Die KognitionsforscherInnen testeten 145 Border Collies im Alter zwischen 6 Monaten und 14 Jahren. Eine Hypothese der Forschenden lautete: „Die Hunde lernen möglicherweise im Laufe ihres Lebens menschliche Blicke zu ignorieren, weil die meisten dieser Blicke für die Hunde gar keine Bedeutung haben.“ Eine zweite Hypothese lautete: „Hunde werden häufig darauf trainiert, ihren Halterinnen oder Haltern ins Gesicht zu schauen und auf ein Kommando zu warten. Diese Art des Trainings könnte verhindern, den Blicken in die Ferne zu folgen.“

Blicken zu folgen ist keine Frage des Alters
Wallis testete alle Hunde separat in einem Testraum. Mit einem aufgeweckten Gesichtsausdruck lud die Studienleiterin die Hunde ein, ihrem Blick zur Tür zu folgen. Tatsächlich folgten etwa die Hälfte der Hunde egal welchen Alters Wallis‘ Blick zur Tür im Gegensatz zu der Kontrollsituation, in der Lisa Wallis auf den Boden vor sich geschaut hat. Während Alter keinen Einfluss darauf hatte, ob Hunde dem Blick folgen oder nicht, spielte die Ausbildung der Hunde jedoch eine große Rolle. Hunde, die länger und intensiver trainiert wurden, folgten dem Blick weniger.

Um den Einfluss von Training auf diese Fähigkeit weiter zu testen, teilte Wallis die Hunde in zwei Gruppen ein. Eine Gruppe erhielt ein intensives Training, bei dem sie fünf Minuten lang übten, Blickkontakt mit einer Person herzustellen.

Im Gegensatz dazu wurde eine zweite Gruppe darauf trainiert, einen Tennisball mit der Pfote zu berühren. Dabei handelte es sich also um ein ganz anderes Setting, dass zwar Training und Interaktion mit einer Person beinhaltete, jedoch kein Blickkontakt-Training.

Wallis führte nun denselben Test, den sie zuvor mit den Hunden gemacht hatte, nochmals durch. Es zeigte sich, dass jene Hunde, die auf Blickkontakt trainiert waren, seltener dem Blick auf die Tür folgten. Sie verweilten mit ihrem Blick im Gesicht der Studienleiterin und warteten auf eine Belohnung. Hunde aus der „Tennisball-Gruppe“ folgten dem Blick zur Tür viel häufiger.

„In dem Blickkontakt-Training haben die Hunde gelernt, Blickkontakt zur Studienleiterin zu halten. Genau das haben sie dann auch im Test getan. Sie blickten ins Gesicht und seltener zur Tür. Deshalb schnitten diese Hunde auch schlechter ab, als andere Hunde. Wir gehen also davon aus, dass Blickkontakt-Training die Fähigkeit Blicken in die Ferne zu folgen verschlechtert. “, erklärt Wallis. „Wahrscheinlich war diese Art des Trainings auch der Grund dafür, dass Hunde in früheren Studien schlechter abschnitten als andere Tierarten“, meint die Erstautorin.

Türen sind für Hunde interessante Objekte
Türen sind für Hunde erfahrungsgemäß interessante Objekte. Sie haben gelernt, dass Türen plötzlich aufgehen können und dass sich Interessantes hinter ihnen verbergen kann. Auch der einladende Gesichtsausdruck der Studienleiterin erleichterte den Hunden wahrscheinlich die Aufgabe. „In früheren, weniger erfolgreichen Experimenten blickten die Personen nicht zu einer Tür sondern an eine Wand. Außerdem verhielten sich die Personen im Test emotionslos. Das ist für Hunde natürlich wenig spannend“, so Wallis. In ihrem aktuellen Forschungsprojekt untersucht Wallis gemeinsam mit ihrer Kollegin Durga Chapagain, wie sich die Ernährung auf die kognitiven Fähigkeiten bei älteren Hunden auswirkt. Für diese Langzeitstudie ist Wallis noch auf der Suche nach Hunden.

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Quelle/Foto: Vetmeduni Vienna – Clever Dog Lab

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