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Reiseübelkeit beim Hund

Hinzugefügt von Redaktion TierarztBLOG am 27. Juni 2011 – 23:125 Comments

Kinetose, Bewegungskrankheit, Nausea, Erbrechen

Die Reiseübelkeit des Hundes ist für das Tier, wie auch für seinen Menschen ein Problem, das beider Lebensweise beeinträchtigt. Heutzutage stehen Medikamente zur Verfügung, mit der sich die Übelkeit des Hundes bei Reisen bzw. Autofahrten behandeln lässt. Dies ermöglicht es Hundebesitzern, mit ihren Tieren wieder in den Genuss gemeinsamen Reisens zu kommen.

Ursachen

Reiseübelkeit (Bewegungskrankheit aufgrund jedes ungewohnten Transports, am häufigsten aber durch Autofahrten) stellt eine wichtige Ursache von Erbrechen beim Hund dar:

  • Die Reiseübelkeit ist sehr häufig zu beobachten, und jeder Hund ist irgendwann einmal im Leben, meist jedoch öfters, davon betroffen.
  • Die Reiseübelkeit beeinträchtigt die Lebensweise von Hund und Mensch, indem sie die Reisefreiheit einschränkt.
  • Einige der präventiven Maßnahmen durch Verabreichung von Arzneimitteln gegen Übelkeit oder von verhaltensmodifizierenden Präparaten weisen wechselnde Wirksamkeit und auch den ein oder anderen Nachteil wie z.B. Benommenheit und Schläfrigkeit des Hundes auf.

Die genauen Mechanismen, die der Übelkeit des Hundes auf Reisen zugrunde liegen, sind noch nicht vollständig geklärt. Bekannt ist, dass die Kombination aus unkontrollierbaren, ungewohnten Bewegungen in Transportmitteln, sowie der Stress und die Angst des Hundes ein starkes Gefühl von Übelkeit und in der Folge Erbrechen hervorrufen. Menschen und auch Hunde sind in der Lage, dank eines sensiblen Mechanismus im sogenannten Vestibularapparat des Innenohrs, der die Signale an das Gehirn sendet, das Gleichgewicht zu halten.

Die passiven Bewegungen im Auto oder auf einem Schiff stimulieren diesen Mechanismus, der daraufhin das Gehirn mit Signalen überfordern kann. Diese Signale werden durch Stress und Reisephobie verstärkt (möglicherweise durch vorherige schlechte Erfahrungen), sodass die Hirnbereiche stimuliert werden, welche die Übelkeit und in der Folge Erbrechen auslösen. Erst wenn diese Bewegung aufhört, kann sich die Hirnaktivität langsam wieder normalisieren, und die Übelkeit verschwindet.

Manche Hunde leiden unter einer echten Kinetose. Die beobachteten Symptome werden durch die Wirkung der passiven Bewegung auf das Labyrinth im Innenohr verursacht, doch meist tragen noch viele zusätzliche Faktoren dazu bei, dass sich die Reiseübelkeit beim Hund manifestiert. Bei einigen Hunden ist diese Übelkeit der Ausdruck einer Überreaktion auf die Angst vor den Geräuschen und Bewegungen des Autos während der Fahrt (Reisephobie).

Die Kombination aus dieser Angst und das fehlende Verständnis des Hundes, was genau hier mit ihm passiert, fördern die Entwicklung der Symptome der Reiseübelkeit wie Unruhe, vermehrter Speichelfluss, Zittern, Übelkeit und Erbrechen. Ungeachtet der genauen Ursache und der Mechanismen, über die das Brechzentrum stimuliert wird, sind die klinischen Symptome, die der Hundebesitzer bemerkt, die typischen Anzeichen von Reiseübelkeit. Erbrechen ist dabei das vorherrschende Symptom, das für Hund wie Tierbesitzer den größten Stress bedeutet.

Häufig ist zu beobachten, dass Hunde aufgrund vorheriger schlechter Erfahrungen bei der Autofahrt bereits ungern in das Auto einsteigen oder selbst im noch stehenden Auto erste Anzeichen der Reiseübelkeit wie Hecheln und vermehrtes Speicheln zeigen.

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Auswirkungen
Die Reiseübelkeit (Kinetose) des Hundes stellt sowohl für das Tier, als auch für dessen Besitzer ein beträchtliches Problem dar. Halter betroffener Hunde sind frustriert, weil:

  • jede Reise (Autofahrt) bei ihrem Hund deutliches Unwohlsein und sogar Erbrechen verursacht.
  • jede Reise mit dem Hund bedeutet, dass die durch dessen Erbrechen verursachten Verunreinigungen entfernt werden müssen.
  • man durch die unruhigen Bewegungen und das merkliche Unwohlsein des Hundes beim Autofahren abgelenkt ist.
  • man sein Tier leiden sieht und das Gefühl hat, es im Stich zu lassen und seinerseits einen treuen Begleiter zu verlieren.
  • man generell in der Reisefreiheit wegen des Hundes eingeschränkt ist.

In der Regel lieben Hundebesitzer ihre Tiere jedoch so sehr, dass sie ihre Lebensgewohnheiten gerne ändern, um dem Hund die Unannehmlichkeiten einer Kinetose zu ersparen oder diese zumindest zu minimieren.

Symptome
Wie Forschungen gezeigt haben, ist jeder sechste Hund (17%) von der Reiseübelkeit betroffen, die in der Regel bereits im Welpenalter beginnt. Obwohl Welpen und junge Hunde stärker betroffen zu sein scheinen, ist die Kinetose eine Gesundheitsstörung, an der Hunde jeden Alters leiden können. Die Reiseübelkeit junger Hunde kann sich entweder als lebenslanges Problem fortsetzen, oder die Tiere gewöhnen sich an das Autofahren und zeigen mit zunehmendem Alter keine Symptome mehr.

Unabhängig von der zugrunde liegenden Ursache zeigt sich die Reiseübelkeit in der Regel mit ähnlichen Symptomen, von denen jedoch nicht alle gleichzeitig vorhanden sein müssen: Erste Anzeichen der Übelkeit sind übermäßiger Speichelfluss, Hecheln, vermehrtes Schlucken und Ablecken der Lefzen. Dies setzt sich in Würgen fort, gefolgt von heftigen Kontraktionen der Bauchmuskulatur, die schließlich in Erbrechen resultieren.

Bei sehr empfindlichen Hunden kann das Erbrechen unglaublich rasch eintreten, während es bei weniger stark betroffenen Tieren länger dauern kann bzw. heftigere Bewegungen erforderlich sind, bis es zum Erbrechen kommt. Angst, Unruhe und Zittern sind die vom Hundebesitzer häufig beschriebenen Symptome, und es ist in der Regel nicht möglich zu unterscheiden, ob die Angst das Erbrechen auslöst oder ob die Übelkeit bzw. das Erbrechen dem Tier Angst macht. In jedem Fall aber ist Erbrechen für alle Beteiligten das stressenste Symptom der Reiseübelkeit.

Jedes Anzeichen von Reiseübelkeit beim Hund, egal, ob Erbrechen oder nur Übelkeit, Speicheln, Unruhe, Angst und Zittern des Tieres, machen jede Reise für Mensch und Tier zu einem unerfreulichen und stressbelastenden Ereignis.

Diagnose
Die Diagnose ist anhand der typischen Symptome wie vermehrter Speichelfluss, Übelkeit, Unruhe, Angst, Zittern und Erbrechen zu einem bestimmten Zeitpunkt nach Antreten der Reise (Autofahrt) leicht zu stellen.

Jeder Hundebesitzer sollte auf die Anzeichen achten. Wenn Sie bemerken, dass sich Ihr Hund im Auto anders als normal verhält, wenn er stark speichelt oder unglücklich aussieht, dann ist ihm wahrscheinlich übel.

Fragen Sie Ihren Tierarzt um Rat, der Ihnen sicher ein geeignetes Medikament für Ihren Hund empfehlen kann.

Behandlung
Die Reiseübelkeit erst dann zu behandeln, wenn sie tatsächlich vorliegt, hat keine Vorteile gegenüber einer präventiven Therapie. Im Gegenteil ist es effektiver, der Kinetose medikamentös vorzubeugen, als bereits vorhandene Symptome zu behandeln. Wenn Sie also eine Reise (Autofahrt) planen und Ihr Hund zu den „reisekranken” Hunden zählt, ist die Verabreichung eines vorbeugenden Medikaments die beste Lösung: Ihr Hund wird sich besser fühlen und Sie beide können die Reise genießen.

Prophylaxe
Eine verlässliche Vorbeugung der Reiseübelkeit ist heute dank spezieller, für den Hund zugelassener Medikamente möglich. Die Wirkung dieser Präparate basiert meist auf der Blockierung jener Signale im Gehirn, die das Erbrechen auslösen. Viele dieser Substanzen wirken jedoch auch auf andere Teile des Gehirns, es kommt bei manchen dieser Arzneimittel zu einer vorübergehenden Benommenheit und Schläfrigkeit des Hundes die auch nach der Ankunft am Zielort anhält und weitere Aktivitäten mit dem Hund unmöglich machen oder einschränken. Allerdings besitzen nicht alle Medikamente gegen Reiseübelkeit diese Effekte. Fortschrittliche Medikamente der neuesten Generation bekämpfen die Reiseübelkeit und ihre Folgen wirkungsvoll ohne das normale Verhalten und Bewusstsein des Tieres zu verändern, so dass Ihr Hund zu jeder Zeit der Reise aktiv an Ihrem Leben teilnehmen kann. Fragen Sie Ihren Tierarzt, der Ihnen über die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten nähere Auskünfte geben kann.

Generell sollten Sie bei Reisen mit Ihrem Hund folgende nützliche Tipps berücksichtigen:

  • Lassen Sie die Fenster des Autos teilweise geöffnet, damit Ihr Hund frische Luft bekommt, vermeiden Sie jedoch Zugluft um eine Augenentzündung zu verhindern.
  • Fahren Sie vorsichtig und vermeiden Sie jedes unnötige abrupte Bremsen oder Beschleunigen.
  • Stellen Sie sicher, dass es im Auto weder zu heiß noch zu kalt ist (Hunde können ihre Körpertemperatur nicht so rasch anpassen), im Sommer sollten Sie Ihre Reise in den Morgen- oder Abendstunden und nicht in der Mittagshitze legen.
  • Machen Sie bei längeren Fahrten regelmäßig Pausen und geben Sie Ihrem Hund die Möglichkeit, sich kurz außerhalb des Autos zu bewegen, zu erleichtern und zu trinken.

Bei jungen Hunden ist es auch wichtig, sie durch ein spezielles Verhaltenstraining an das Auto und das Autofahren zu gewöhnen. Sorgen Sie dafür, dass die ersten Kontakte des Hundes mit dem Auto angenehmer Natur sind, da jeder Stress und jedes Angstgefühl später zur Reiseübelkeit beitragen kann. In den meisten Fällen werden die Tiere bereits als Welpen im Auto mitgenommen. Die Tiere sollten zunächst nur für kurze Zeit und bei ausgeschaltetem Motor im Auto sitzen und erst schrittweise an das Motorgeräusch und kurze Fahrten gewöhnt werden.

LINK EMPFEHLUNG
Informationsbroschüre zur Reiseübelkeit – PDF

Mit freundlicher Genehmigung von .

Tillman, der Skatboardhund, wird wahrscheinlich solche Probleme nicht haben …

Quelle: Pfizer GmbH / Fotos: LNJ

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