Wie man die richtigen Proben für einen Hund-Allergietest sammelt und was man vermeiden sollte
13. April 2024 – 13:50 | No Comment

Die Vorbereitung und Durchführung eines Allergietests bei Hunden erfordert Sorgfalt und Präzision, insbesondere wenn es um die Sammlung der richtigen Proben geht. Eine korrekte Probenentnahme ist entscheidend, um zuverlässige Testergebnisse zu erzielen und die spezifischen …

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Hautpilze bei Haustieren (3): Vorsorge und Schutz des Menschen

Hinzugefügt von Redaktion TierarztBLOG am 21. Oktober 2009 – 09:003 Comments

Tierkrankheiten A-ZDas Risiko einer Hautpilzinfektion ist für Welpen sowie alte und geschwächte Tiere am größten. Dennoch kann sich jedes Tier jederzeit anstecken. Deshalb sollte angestrebt werden, alle Hunde und Katzen vor einem Befall mit Hautpilzen zu schützen.

Der Kontakt mit einem (nicht offensichtlich) betroffenen Tier oder einer verunreinigten Umgebung stellt das größte Infektionsrisiko dar. Eine Ansteckung lässt sich also am besten vermeiden, indem man diesen Kontakt verhindert. Diese Maßnahme ist sehr einfach, aber nicht immer anwendbar, da nicht allen betroffenen Tieren der Befall mit Hautpilzen anzusehen ist. Besonders in Katzengruppen finden sich sehr häufig unauffällige Trägertiere. Bei hohem Risiko (z. B. Zuchten, Tierpension, Tierheim) ist eine Desinfektion von Räumen und Gegenständen (Näheres dazu weiter unten) unabhängig von offensichtlichen Hautpilzfällen 1 x wöchentlich empfohlen.

Ist ein Tier einer möglichen Ansteckung ausgesetzt, z. B. im Rahmen von Ausstellungen, bei Aufenthalt in Tierpension oder Tierheim, so sollten Haut und Fell der Tiere anschließend einmalig äußerlich behandelt werden, bevor sie in den Haushalt/die Zucht (zurück-)kommen und mit Menschen oder anderen Tieren Kontakt haben und diese anstecken können. Parallel sollte eine Desinfektion von Transportkorb, Decken, Halsbändern usw. vorgenommen werden, mit denen das Tier in dieser Zeit Kontakt hatte. Vorsorgend wird manchmal die Einnahme von Medikamenten gegen Hautpilze empfohlen: Dies jedoch hat sich in Studien als unwirksam erwiesen und kann nicht empfohlen werden.

In Zuchten sowie in Tierheimen stellt die Aufnahme eines (unmerklich) angesteckten Tieres in den Bestand das größte Infektionsrisiko dar. Es sollte daher stets eine Untersuchung auf einen Befall mit Hautpilzen erfolgen, auch wenn keine äußerlich erkennbaren Anzeichen dafür vorliegen. Bis zu einem sicheren Diagnoseergebnis bzw. einer abgeschlossenen Behandlung sollten die Tiere in Quarantäne bleiben. Ein Tier ohne äußerliche Anzeichen eines Hautpilzbefalls aber mit positivem Laborbefund ist als Trägertier einzustufen. Trägertiere sollten vor Aufnahme in den Bestand behandelt werden. Sie werden erst dann in den Bestand aufgenommen, wenn zwei Laboruntersuchungen im Abstand von 4 Wochen einen noch bestehenden Hautpilzbefall ausschließen.

DONALD DUCK: Donald´s Golf Game

In Deutschland sind drei Impfstoffe gegen bestimmte Hautpilze bei Hunden und Katzen zugelassen. Die Impfung schützt aber weder vor einer Ansteckung noch vor einer Erkrankung. Sie schützt das Tier nur in so weit, dass es erst erkrankt, wenn es stärker mit ansteckenden Hautpilzteilchen in Kontakt kommt. Außerdem sorgt die Impfung im Falle einer Erkrankung für eine weniger schwere Ausprägung der Krankheitsanzeichen. Auf Wunsch kann die Impfung daher in stark gefährdeten Beständen (z. B. Zuchten, Tierheimen) eingesetzt werden. In der Umwelt vorhandene Hautpilzteilchen erhöhen das Risiko für eine Ansteckung, für Rückfälle und langwierige, teils sogar erfolglose Behandlungen. Daher sollte über die gesamte Dauer einer Behandlung parallel zur Gabe von Medikamenten ergänzend 1 x wöchentlich eine Desinfektion des Umfeldes vorgenommen werden.

Entscheidend ist dabei eine sorgfältige Reinigung durch Einweichen/Waschen mit geeigneten Desinfektionsmitteln. Zusätzlich hilft sorgfältiges Absaugen. Desinfiziert werden vom Tier genutzte Räume und Bereiche wie Liegeflächen, Möbelstücke, Transportkörbe, Böden und Auto. Ferner werden mit dem Tier in Kontakt gekommene Gegenstände wie Bürsten, Kämme, Halsbänder, Leinen und Spielzeuge desinfiziert.

Mittel der Wahl für die Desinfektion ist Chlorbleiche. Sie ist schnell wirksam (unter 2 Minuten), preiswert und umweltfreundlich. Chlorbleiche zerfällt bei Anwendung in Wasser, Sauerstoff und Kochsalz. In höheren Konzentrationen ist sie allerdings schleimhaut- und atemwegsreizend. Handelsübliche Bleiche ist in Drogerien und Supermärkten aber auch in Apotheken erhältlich. Beachtet werden muss eine ausreichende Einwirkzeit (2 bis 5 Minuten). Chlorbleiche ist ein Langzeitdesinfektionsmittel, d.h. auch nach 24 Stunden werden auf die inzwischen abgetrocknete Oberfläche auftreffende Hautpilzteilchen abgetötet, was besonders in Zuchten und Tierheimen große Vorteile hat.

Vor der Anwendung von Chlorbleiche sollte geprüft werden, ob diese für die zu desinfizierende Gegenstände, Materialien und Flächen geeignet ist. Dort wo Chlorbleiche ungeeignet ist, kann alternativ für die Desinfektion von Gegenständen und kleinen Flächen eine Lösung aus der Tierarztpraxis zur Desinfektion verwendet werden. Die empfohlenen Einwirkzeiten betragen bei glatten Oberflächen 20–30 Minuten, bei aufsaugenden Oberflächen 2–3 Stunden (bei Aufbringen mit ca. 30°C und Einwirken bei Raumtemperatur). Vom großflächigen Einsatz dieses Mittels sowie vom Einsatz von Verdampfern (Fogger), wie sie in anderen europäischen Ländern erhältlich sind, wird jedoch abgeraten.

Um sich selber vor einer Ansteckung mit Hautpilzen durch ein Haustier zu schützen, gelten grundsätzlich folgende Regeln:

* Gründliche persönliche Hygiene (nach Kontakt gründlich Hände wachsen, Tier nicht auf Sofa oder im Bett schlafen lassen usw.)

* Behandlung bestehender Hautpilzinfektionen beim Tier inkl. Desinfektion des Umfeldes

* Vermeiden von Situationen mit Infektionsgefahr für das Tier

* Fernhalten von Kindern und anderen Personen von betroffenen Tieren und möglicherweise mit Hautpilzteilchen verunreinigten Gegenständen und Räumen.

Besondere Vorsicht gilt bei folgenden Personengruppen:

Immungeschwächte Personen wie Schwangere, ältere Menschen, Patienten mit HIV-Infektion, Patienten, bei denen eine Chemotherapie, Organtransplantation oder Behandlung einer Autoimmunerkrankung erfolgt. Menschen, deren Umstände/Verhalten zu einer erhöhten Ansteckungsgefahr führen können, wie Babys und Kleinkinder, geistig behinderte Personen oder Menschen mit besonderen berufsbedingten Risiken (Tierpfleger, Tierarzthelfer, Tierarzt).

Weitere Artikel zum Thema:
Hautpilze bei Haustieren (1): Grundlagen und Diagnose
Hautpilze bei Haustieren (2): Therapie und Behandlungsschema

Quelle: ESCCAP

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